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Verrückt nach Bananen aus Ecuador

Sie übersteht jede Krise und jede Trendwende – die Banane ist eine Konstante. Von den Reybanpac Plantagen in Ecuador werden jährlich circa 500.000 Tonnen Bananen in ungefähr 27.000 Containern exportiert.

Wolkig, feucht und 30 Grad Celsius –dieses tropische Wetter ist typisch für den Nordwesten Südamerikas. Unsere Reise beginnt in Guayaquil, denn die nach der Hauptstadt Quito zweitgrößte Stadt Ecuadors beherbergt den wichtigsten Hafen des Landes. Im Großraum Guayaquil leben etwa drei Millionen Menschen. Bereits seit Jahrzehnten werden die wichtigsten Exportgüter des Landes –Bananen, Shrimps, Kakao und Kaffee – von hier in die ganze Welt verschifft. Nach einem einstündigen Flug in einem kleinen Flugzeug erreichen wir die Reybanpac-Plantagen. Allein in Ecuador, wo auf insgesamt 180.000 Hektar Bananen angebaut werden, besitzt das Unternehmen über 6.500 Hektar. Bereits aus der Luft sehen wir die grünen Bananenbüschel. Reybanpac gehört zur Favorita Group und ist einer der größten Bananenproduzenten und -exporteure. Wir sind mit der International Business Managerin Mónica Molineros und dem Commercial Manager Vicente Andrés Wong verabredet. Die beiden bringen uns zur Plantage „Hacienda Norma Gisella“, die sich über 325 Hektar erstreckt. Hier werden das ganze Jahr über jede Woche, jeden Tag Bananen geerntet – so auch heute.
 


Die Mitarbeiter klettern schnell und fast schon akrobatisch die Leitern hinauf und benutzen Macheten, um die großen, hängenden Bananenbündel – die sogenannten Büschel – von der Pflanze zu trennen. Auf der ganzen Welt sind die Menschen verrückt nach Bananen und mit jedem Jahr steigen die Exportvolumen weiter. Wir möchten erfahren, was die Bananen so besonders macht. „Ihr Geschmack, ihre Farbe und ihre gebogene Form“, sagt Mónica Molineros. „Wer weiß, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie so gerade wie ein Stock ausgesehen hätten!“ Während wir die Bananen hier auf der Plantage leuchtend grün und in ihrer natürlichen Verpackung vorfinden, kennen die meisten von uns diese Früchte in unterschiedlichen Gelbtönen und Konsistenzen: als gesunder Snack direkt aus der Schale, aber auch als Saft, in Kuchen, beim Kochen oder als Babynahrung. „Die Verbraucher in den USA möchten Bananen gern in der Farbstufe drei oder vier, also nicht zu süß“, erklärt Vicente Andrés Wong. „Die Japaner hingegen essen am liebsten Bananen mit der Farbstufe fünf oder sechs, also deutlich reifer.“ Während der Wachstumsphase packt Reybanpac die hängenden Büschel in Plastiktüten, um sie vor Insekten, Vulkanasche und Kratzern zu schützen. Die Büschel entstehen aus riesigen Blüten. Hier sehen wir genau, wie die Banane ihre typische gebogene Form bekommt: Statt nach unten zu hängen, biegt sie sich nach oben dem Licht entgegen.


Nach 10 bis 13 Wochen ist jeder der sogenannten „Finger“ der Frucht 25 Zentimeter lang und 39 bis 47 Millimeter dick. Wir befinden uns hier auf der Südhalbkugel und damit am perfekten Ort für Q Bananen, denn diese hassen Kälte. Ecuadors Vorteil ist seine besonders günstige geografische Lage: „Wenn auf der Nordhalbkugel Winter ist, haben wir hier unschlagbares Sommerwetter mit genügend Licht, Wärme und Regen“, erklärt Vicente Andrés Wong. „Genau dann ist die Nachfrage auf unserem traditionellen Markt in der nördlichen Hemisphäre am größten, weil es zu dieser Zeit nur wenige regionale Früchte der Saison gibt, die eine Konkurrenz zur Banane darstellen. Das macht die Volumen aus Ecuador besonders interessant.“ In anderen Anbauländern ist das Wetter ähnlich wie auf den Hauptabsatzmärkten der Nordhalbkugel. Das bedeutet, sie erreichen ihre maximale Produktion, wenn die weltweite Nachfrage bereits wieder zurückgeht, und haben dadurch einen Wettbewerbsnachteil. In Ecuador ist auch der Boden ideal, da die vulkanischen Anteile darin dabei helfen, dass die Bananen nach dem Reifeprozess länger haltbar sind. „Von Ecuador aus können wir sogar weit entfernte Märkte wie China, Russland, den Nahen Osten und Europa erreichen“, sagt Mónica Molineros.
 


Um den wirtschaftlichen Erfolg zu sichern, ist Reybanpac jede Woche auf seine Logistikpartner angewiesen. Für die Containerschifffahrt bedeutet das regelmäßige Fahrten, die Einhaltung der Zeitpläne, eine garantierte Verfügbarkeit in Häfen und natürlich das Angebot eines einzigartigen Reeferprodukts. „Wenn es beispielsweise eine Umladung gibt, die den Versand um eine Woche verzögert, bekommt unser Kunde eine Woche lang keine Früchte. Das wäre eine Katastrophe“, erklärt Mónica Molineros. Andere Produkte wie Äpfel lassen sich drei bis sechs Wochen lagern, aber Bananen müssen sofort nach der Ernte verschifft werden. Reybanpac nutzt digitale Buchungs- und Trackingtools, damit die Transporte noch effizienter werden, ist aber – insbesondere in Krisenzeiten – sehr froh, dass man sich auf reaktionsschnelle und flexible Mitarbeiter im Kundendienst verlassen kann. Daher, das bestätigen auch unsere Gastgeber, arbeitet man sehr gern mit Hapag-Lloyd zusammen. Die 55.000 Kilo Bananen, deren Ernte wir heute beobachten durften, werden in 2.500 Kisten nach Russland und Saudi Arabien geschickt. Ihr letzter Halt vor Ort in Ecuador ist ein 40-Fuß-Kühlcontainer von Hapag-Lloyd. „Die Früchte werden in ihren Zielhäfen einige Wochen später in Reifekammern entladen und gelangen schließlich über die Einzelhändler zum Kunden“, sagt Mónica Molineros. Die heute geernteten Bananen werden jetzt verladen und beginnen ihre Reise zum Hafen mit einem Lkw – bei angenehmen und konstanten 13,3 Grad Celsius, die sie bis zu ihrem Zielort beibehalten.

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